Café Businde – Das Kaffee-Juwel aus Burundi

Kaffee aus Burundi hat in der Kaffeeindustrie allmählich an Bedeutung gewonnen, insbesondere bei Spezialitätenkaffee. Denn der Kaffee aus dem kleinen afrikanischen Land ist von hoher Qualität, da seine geografische Lage ideale klimatische Bedingungen für den Anbau bietet.

Businde und Agroforstwirtschaft

Businde ist ein Gemeinschaftswerk für Kaffee und andere Kulturen, welches seit 2011 in Betrieb ist. Seit seiner Gründung hat die landwirtschaftliche Produktion dieser Gemeinde mehrere Auszeichnungen für die Qualität der in diesem Gebiet geernteten Naturprodukte erhalten.

Außerdem gibt es in der Region um die Gemeinde Businde zahlreiche Dörfer, in denen die Einheimischen in ihren Hinterhöfen Kaffee anbauen. Da die Bauern keinen Zugang zu Pestiziden oder Kunstdünger haben, gedeihen all diese Pflanzen so natürlich wie möglich.

Denn die findigen Einheimischen verwenden die ungenutzten Kaffeebohnen als natürlichen Dünger für alle Pflanzen. Daher wird ein Großteil des burundischen Kaffees hauptsächlich in den Hinterhöfen der Bauernhäuser und auf kleinen Farmen angebaut.

So wächst auf den Feldern der Landwirte das ganze Jahr über eine Mischung von Pflanzenarten in völliger Harmonie. Aus diesem Grund werden neben Kaffee auch Mangos, Avocados, Zitrusfrüchte, Kürbisse und viele andere Pflanzen angebaut, was als Agroforstwirtschaft bezeichnet wird.

In der Agroforstwirtschaft gehen die Pflanzen eine Symbiose ein, da sie den Boden mit Nährstoffen versorgen, was wiederum ein gutes Wachstum der Bäume ermöglicht, die dann die Pflanzen vor Wind, Sonneneinstrahlung und sogar Schädlingen schützen.

Wie schmeckt der Kaffee von Businde?

Der Geschmack des Businde-Kaffees erinnert an Loganas, eine Frucht, die aus einer Kreuzung von Himbeeren und Brombeeren entsteht. So ist dieser Kaffee mit starken Fruchtnoten süß und sirupartig mit einer honigartigen Textur.

Allerdings ist dieser Kaffee recht vollmundig und hat einen mittleren bis hohen Säuregehalt, weshalb manche sagen, er erinnere sie an den Geschmack von Coca-Cola.     

Kaffeeprofil Businde Kaffee

SorteRed Bourbon  
VerarbeitungNatürlich gewaschen
LandBurundi
HerkunftsregionenKayanza, Buyenzi
Höhenlage des Kaffeeanbaus1650-1800 Meter über Meer
RöstenLeicht bis mittel
GeschmackKaramell, Zimt, Longan

Businde Kaffee in der Tasse

Nach dem Aufbrühen verströmt der Businde-Kaffee angenehme blumige Aromen und einen Hauch von süßer Milchschokolade. In einigen Fällen kann die Intensität des Körpers je nach Hersteller variieren, obwohl er oft auch cremig ist.

Im Mund zeigt der Kaffee eine Mischung aus Zitrusaromen wie Orange und süßeren Aromen wie Aprikose. Dann, wenn der Kaffee abkühlt, erscheinen die typischen Noten von Red Bourbon.

Dann treten andere Aromen wie dunkle Schokolade in den Vordergrund und verweilen noch einige Zeit, nachdem der Kaffee ausgetrunken ist.

Kaffeeanbau und -produktion in Burundi

Wie andere ostafrikanische Länder (z. B. Äthiopien) verfügt Burundi über klimatische Bedingungen, die für den Kaffeeanbau ideal sind. Die Böden in Burundi sind vulkanischen Ursprungs und verfügen daher über eine Fülle von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor.

Darüber hinaus liegt Burundi in einem geografischen Gebiet, das als Rift Valley bezeichnet wird, einem gebirgigen Gebiet, in dem die Flussbecken des Kongo und des Nils zusammentreffen.

Das Wasser dieser Flüsse ist also einer der Gründe für die große Fruchtbarkeit der Böden des afrikanischen Landes. Das äquatoriale Klima in Burundi hat außerdem Temperaturen, die je nach Höhenlage der Region variieren.

So kann die Durchschnittstemperatur in den flacheren Gebieten bis zu 21°C erreichen, während in den Berggebieten die Temperaturen zwischen 10 und 20°C liegen, was für den Kaffeeanbau ideal ist.

Auch der Regen ist auf der Seite der Kaffeebauern, denn mit durchschnittlich 1200 mm pro Jahr ist die Kaffeeernte so gut wie gesichert, da es zwar heiß sein kann, der Regen aber keine Dürreperioden zulässt, die für den Kaffeebaum tödlich wären. 

Aus diesem Grund werden die verschiedenen Regionen des Landes seit langem für die landwirtschaftliche Produktion genutzt.

Doch seit mehr als zwei Jahrzehnten wird das Land im Norden des Landes für den massiven Anbau von Kaffee genutzt, der die wichtigste Exportpflanze Burundis ist.

Besonderheiten des burundischen Kaffees

Einer der wichtigsten Aspekte der Kaffeeproduktion in Burundi ist das Waschen und die doppelte Fermentierung der Bohnen.

Dieses Verfahren ist in dem afrikanischen Land einzigartig und garantiert den milden Geschmack des Endprodukts (obwohl der endgültige Geschmack des Kaffees vom Hersteller abhängt). 

In ähnlicher Weise konzentriert sich die Kaffeeproduktion in Burundi fast zu 100 % auf den Anbau von Arabica-Kaffee, während nur ein kleiner Teil der Anstrengungen auf die Produktion von Robusta-Kaffee verwendet wird.

Außerdem ist die am häufigsten angebaute Arabica-Sorte Red Bourbon. 

Über Burundi

Die Republik Burundi ist ein kleines Land in der Region der Großen Seen in Ostafrika. Obwohl das Land ein Binnenstaat ist, grenzt ein Teil seiner westlichen Grenze an den Tanganjikasee.

Burundi grenzt im Norden an Ruanda, im Süden und Osten an Tansania und im Westen an die Demokratische Republik Kongo.

Das Land hat eine Bevölkerung von über 12 Millionen Menschen.  Darüber hinaus leben rund 87 % der burundischen Bevölkerung auf dem Lande.

Das heißt, dass nur 13 % der Bevölkerung in den 3 größten Städten leben:

  • Guitega, die Hauptstadt
  • Bujumbura, die bevölkerungsreichste Stadt
  • Und, Ngozi

Ethnische Vielfalt und Bürgerkriege

In Burundi gibt es 3 große ethnische Gruppen:

  • Die Twa
  • Die Tutsi
  • Die Hutu

Diese Völker haben also seit Jahrhunderten das Gebiet von Burundi besetzt. Seit mindestens zwei Jahrhunderten herrscht jedoch eine Tutsi-Hegemonie über die anderen Völker.

Das heißt, bis die deutschen und belgischen Kolonialherren Anfang des 20. Jahrhunderts kamen und das Gebiet des heutigen Burundi und Ruanda besetzten. Die von diesen Völkern besetzten Gebiete wurden dann als Ruanda-Urundi bekannt.

Leider gab es auch nach dem Abzug der europäischen Siedler sowohl in Burundi als auch in Ruanda politische Instabilität, die sogar zu Bürgerkriegen geführt hat.

Als die Europäer die Grenzen afrikanischer Länder absteckten, machten sie sich nicht die Mühe, zu prüfen, welche Völker sie zusammen mixten, in Regionen, in denen sie zuvor vielleicht nicht koexistiert hatten.

Das heißt, wenn die Hutus und die Tutsis einst Feinde waren, hat dies dazu geführt, dass sie sich voneinander entfernt haben und nicht dasselbe Gebiet bewohnen. Mit den neuen Grenzen mussten jedoch Hutu und Tutsi gemeinsam im gleichen Land leben.

Das Schlimmste war, dass die Kolonisatoren die Tutsi als Elite des Landes ansahen, da sie eine etwas hellere Hautfarbe hatten als die Hutus, die zur körperlichen Arbeit verdammt waren, da sie eine dunklere Hautfarbe und einen kräftigeren Teint hatten.

Dies führte zu zwei Bürgerkriegen, dem ersten in den 1970er Jahren und dem zweiten in den 1990er Jahren. Die Twa haben es am schlimmsten getroffen, denn sie wurden schon immer von anderen Völkern diskriminiert.

Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass sie weniger Zugang zu Ressourcen hatten. Die Twa waren also diejenigen, die am meisten Landwirtschaft betreiben mussten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Und was hat das mit dem Kaffeeanbau zu tun?

Heute ist Burundi eines der ärmsten Länder der Welt, und nach Angaben der Weltbank hatte Burundi 2021 das niedrigste BIP aller Länder.

Das Land wird vor allem durch folgende Probleme belastet:

  • Bürgerkriege
  • Politische Instabilität
  • HIV
  • Und geringer Zugang zu Bildung

Hier spielt der Kaffee eine wichtige Rolle, denn Schätzungen zufolge leben mindestens 700.000 Familien von dieser Kulturpflanze.

So wird die Kaffeeproduktion des Landes auf 200.000 Säcke pro Jahr geschätzt, was 1 % der Weltproduktion und 93 % der burundischen Wirtschaft entspricht.

Der Export von Rohkaffee ist eine der wichtigsten Triebfedern der burundischen Wirtschaft, auch wenn er im internationalen Vergleich nicht sehr hoch erscheint.

Die zunehmende Präsenz auf dem Land und der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft haben jedoch dazu geführt, dass viele Waldgebiete durch Abholzung verloren gegangen sind.

Während die Agroforstwirtschaft unter den Kaffeebauern immer mehr Verbreitung findet, hat sich die konventionelle Landwirtschaft in der Vergangenheit negativ auf die Umwelt des Landes ausgewirkt.  

Die Rolle der Regierung beim Kaffeeanbau

Es sei darauf hingewiesen, dass Kaffee in Burundi erst seit gut zwei Jahrzehnten angebaut wird, also eine relativ neue Kulturpflanze ist.

Doch sowohl die Bürger als auch die burundische Regierung interessieren sich für Kaffee, weil sie darin eine Möglichkeit sehen, Tausende von Menschen aus der absoluten Armut zu befreien.

So wurden Unternehmen namens Sogestals gegründet, staatliche Unternehmen, die in die Infrastruktur investieren, welche die Bauern zur Aufrechterhaltung der Kaffeeproduktion benötigen.

Denn obwohl die Bauern den Großteil der Kaffeebauern ausmachen, verfügen sie im Allgemeinen nur über kleine Parzellen von durchschnittlich nicht mehr als einem Hektar Land. Sie produzieren zwar Kaffee, weil sie für die Pflege der Kaffeebäume zuständig sind, haben aber nicht die Mittel, um eine Waschanlage zu betreiben.

Und hier kommen die Sogestals ins Spiel, denn sie finanzieren die Gemeinschaftswaschanlagen und ermöglichen so den Export der Kaffeeproduktion. Daher teilen sich die kleinen Kaffeeproduzenten einen Raum, in dem sie den Prozess der Rohkaffeezubereitung beenden können.